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Slow Down – langsam und bewusst mehr erleben

Slow Down

Es scheint so als wäre „slow“ das neue „vegan“. Überall dreht es sich um Entschleunigung, Entspannung und mehr Genuss. Zurecht wie ich finde denn wenn man sich weniger stressen lässt hat man eindeutig mehr davon. Genießen zu lernen und einen Gang runter zu schalten ist allerdings nicht so einfach – in diesem Slow Down Bericht gibt es ein paar Tipps von mir wie ich mit weniger Stress den Alltag mehr genießen kann.

Vor 2 Wochen war mein 27. Geburstag und ich sage es ungern, aber schön langsam geh ich auf die 30 zu. Zwischen 20 und 30 wird extrem viel von uns verlangt. Wir sollen eine bodenständige Ausbildung abschließen, im Berufsleben Fuß fassen und wenn möglich noch Häuser bauen und Kinder bekommen. Ach ja, und für Hobby und Selbstverwirklichung sollte in den paar Jahren auch noch Platz sein. Unsere Gesellschaft drängt uns dazu zwischen 20 und 30 schon viel Geld zu verdienen um auch in der Pension noch etwas davon zu haben. Einfach einen Grundstein zu legen für das was uns die letzten Jahre unseres Lebens erwartet. Das ist ganz schön viel und wenn ich daran denke wird mir schon etwas unwohl. Wo bleibt da Zeit und Freiheit einfach mal das zu machen was man möchte, Dinge auszuprobieren und vielleicht auch mal eine Entscheidung zu treffen die nicht ganz so optimal sind?

Wer mich kennt weiß, dass ich kein aufbrausender Mensch bin und in stressigen Zeiten sogar eher ruhiger als lauter werde. Trotzdem stresst es meinen Körper wenn ich unter Druck bin. Letztes Jahr war enorm aufregend. Die Mehrfachbelastung von Job, Blog und Under the Walnut Tree hat mich ganz schön gefordert und auch zum Teil in die Enge getrieben. Ich merke erst nach 4 Monaten in Freiheit auf Reisen wie sich Entspannung anfühlt, wie effektiv man arbeiten kann wenn man den Kopf frei hat und wie wichtig Yoga und viel Schlaf für mich ist. Worauf ich hinaus will? Die Reise – meine persönliche Handbremse kam genau zur rechten Zeit. Ich habe die letzten Monate so viel darüber gelernt was ich in Zukunft besser machen kann, wann ich meinem Körper eine Auszeit gönnen muss und was so ein bisschen Entschleunigung ausmacht. Hier habe ich schon mal über meine perfekte Travel-Work-Life-Balance geschrieben und einige dieser Punkte möchte ich mir für die Zeit zu Hause merken:

 

Mehr Zeit durch Effektivität

Klar, ich habe während meiner Reise nicht dafür gearbeitet um mir meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Das hätte nämlich bedeutet, dass ich viel mehr arbeiten müsste und die Reise weniger genießen könnte. Dafür hab ich die durchschnittlich 1-2 Stunden Arbeit täglich sehr effektiv genutzt. Mich nicht durch Social Media ablenken lassen und gelernt wie wichtig To Do Listen für mich sind. Wenn du dir täglich nur wenige Aufgaben vornimmst und langfristige Pläne machst ist es einfacher alles unter einen Hut zu bekommen. Keine Panik wenn ein paar Punkte offen bleiben – nichts auf der Welt ist wichtiger als Zeit mit deinen Liebsten oder dir selbst zu haben. Streiche lieber die Dinge in deinem Alltag die Zeit fressen und dir nichts bringen – so bleibt mehr Zeit für die wirklich tollen Aktivitäten.

Slow Down

 

Travel slow

Klar kann man sich Europa in 10 Tagen oder die ganze Welt in 5 Monaten ansehen. Was ich davon habe? Nicht viel außer einer Menge Stempel in meinem Reisepass (EU natürlich ausgenommen). Reisen ist anstrengend. Vor allem wenn man nie länger als 2-3 Tage am selben Ort bleibt. Unser Körper braucht Zeit zur Regeneration und unser Gehirn brauchen auch mal eine Pause um die ganzen Eindrücke zu verarbeiten. Man muss echt niemandem beweisen, dass man in 5 Monaten so und so viele Kontinente, Länder oder Städte gesehen hat. Who cares wenn du 2 Monate am selben Ort bleibst weil du eine geile Zeit dort hast? Es ist schließlich dein Leben und deine Zeit. Klar ist ein Roadtrip bei dem man nicht länger als 1-2 Nächte am selben Ort bleibt mega cool, aber für mehrere Monate ohne längere Pausen wäre das glaub ich nichts für mich. Zumindest geht es mir so – nach einer längeren und stressigeren Reisephase brauche ich wieder Zeit für ein bisschen Alltag. Yoga, Meer, gesundes Essen und ein bisschen Arbeit sind neben Sightseeing auf jeden Fall immer Fixpunkte. Außerdem ist langsames Reisen auch wesentlich günstiger, schließlich braucht man weniger Transportmittel, kann langsame Reisemethoden wie Bus und Zug wählen und ist somit auch noch umweltschonender unterwegs. Tolle Möglichkeiten für nachhaltige Reisen findest du außerdem bei Robert und Eva von Deeper Travel. Übrigens lernt man beim Reisen was es bedeutet einen Gang runter zu schalten und alles ein bisschen langsamer anzugehen. Da können wir uns von anderen Ländern und Kulturen noch einiges abschauen.

Slow Down

 

Slow Food

Die Italiener nehmen sich schon immer sehr viel Zeit zum Essen und legen auch auf die Qualität der Gerichte extrem viel wert. Bei unserem Roadtrip durch die Toskana letztes Jahr sind wir zum ersten Mal mit der sogenannten Slow Food Bewegung in Berührung gekommen.  Das Motto von Slow Food ist folgendes: Slow Food means living an unhurried life, taking time to enjoy simple pleasures, starting at the table. Ein Leitsatz den man sich gerade wenn es um Essen geht zu Herzen nehmen sollte. Wir waren in einer kleinen Osteria in Pisa welche alle Zutaten aus biologischem Anbau und nicht weiter als 50 km im Umkreis bezieht. Wir hatten ein wirklich fantastisches Abendessen und super Wein. Dass uns direkt vor dem Lokal die Räder gestohlen wurden war weniger schön aber hat unseren Urlaub trotzdem nicht vermiest. Wir sind sogar zu der empfohlenen Biofarm in der Nähe gefahren um unsere Olivenöl-Vorräte wieder aufzufüllen. Auch auf Bali gibt es einige Lokale die ein Zertifikat der Slow Food Bewegung besitzen. Es ist nicht nötig, dass wegen unserem Essen Flieger die Welt umrunden müssen. Avocados, Quinoa und Bananen werde ich dennoch nicht gänzlich vom Speiseplan streichen können. Aber ich denke wenn jede/r einen kleinen Beitrag dazu leistet und sich informiert woher unsere Lebensmittel kommen und wie sie hergestellt werden dann wär uns schon ein bisschen mehr geholfen.

Bowl vegan

 

Slow Sport

In diesem Beitrag hab ich schon über meine Geschichte mit Yoga erzählt. Während meiner Reise konnte ich sehr viel an meiner Praxis arbeiten, hab verschiedene Yoga-Klassen und Studios besucht. Ich weiß, dass mir diese Art der Bewegung einfach extrem gut tut und werde auch zu Hause weiter an mir arbeiten um weiterzukommen. Ohne Stress aber mit Fokus. Was ich extrem interessant finde ist Yin-Yoga. Hier werden verschiedene Posen bis zu 5 Minuten gehalten. Das kann ganz schön fordernd sein aber es ist eine tolle Abwechslung für all diejenigen die sonst immer sehr viele Flow-Einheiten besuchen. Ich werde probieren auch diese Stunden vermehrt zu besuchen. Ich denke Jeanette hat hier auch wieder ein tolles Angebot in Salzburg.

Slow Down

 

Slow Down

Entspannung, Entspannung, Entspannung. Die sieht für jeden anders aus und jeder empfindet andere Dinge als Entspannung. Für mich ist es Zeit zu haben ein Buch zu lesen oder auch Yoga zu machen. Ich brauch selten Zeit zur Regeneration weil mir etwas zu viel wird oder ich mir denke, dass ich nur rumliegen möchte. Das liegt vermutlich daran, dass ich meinen Alltag im Moment so gestalte, dass alles eher langsam passiert und ich keine längeren Entspannungsphasen brauche weil sie täglich passieren. Auf Gili Air war ich im Slow SPA. Die Massage sowie das Ambiente dort war der absolute Wahnsinn – die Slow Bewegung findet man also auch dort.

Slow Spa Gili Air Slow Spa Gili Air

 

Auch bei unserem 3. Event DESTRESS von Under the Walnut Tree geht es dieses Mal ums Thema Entspannung. Auf dem UTWT-Blog gibt es daher auch einige Beiträge zum Thema Slow Down.